Episode 09 - Der erste Orden!
Am nächsten Morgen, es war noch dunkel, schlich Ryo sich aus dem Zimmer, in dem er mit seinen Freunden schlief. Er wollte so früh raus, damit er im hohen Gras mit Pikachu und Evoli trainieren konnte, bevor die anderen aufstanden.
Im hohen Gras angekommen lies er seine Pokémon gegen umgefallene Baumstämme und gegen Felsbrocken schlagen, damit sie an Stärke gewannen. Kurze Zeit später, die erste Sonnenstrahlen sah man schon am Horizont, hörte er ein leises Wimmern und dann lautes Geschrei. Es klang nach einem Schiggy, das in seine Richtung unterwegs war. Es war so schnell, dass er es nur im Bruchteil einer Sekunde zu Gesicht bekam. Pikachu und Evoli sahen nur verdutzt drein. „Pika?“ - „Evo, Evo!“ Ryo tätschelte seinen Pokemon auf den Kopf und holte das Evoli in den Pokeball zurück. „Das werde ich verfolgen!“
Im selben Moment rannte der junge Trainer auch schon los, als er weiter hinten ein paar Stimmen hörte, die im recht bekannt vorkamen. „Luno, Renn schneller! Wir müssen dieses Schiggy bekommen.“ - „Ich weiß Lavi, aber ich bin so müde.“ - „Das ist mir sowas von egal! Ich will es haben, komme, was wolle!“ Ryo versteckte sich und ließ die beiden an sich vorbeirennen. „Die kenne ich doch... Was haben die beiden nur wieder vor?“ Leise folgte er ihnen und holte die beiden am Rand des Wassers wieder ein. Es war ein kleiner Fluss, nichts Großes, weshalb er sich auch wunderte, wieso hier überhaupt ein Schiggy herumlief.
„Endlich haben wir dich!“, schnaufte Lavi angestrengt und zeigte dabei auf das Schiggy. „Ich habe dich, nein wir haben dich, seit Azuria City verfolgt und du kommst hierher? Was hast du hier zu verbergen?“ Das Schiggy sah die Blauhaarige wütend an, sah kurz zum Wasser und wieder zu den beiden. „Schiggy!!!“ Das Wasser-Pokémon stellte sich kampfbereit hin. „Halt!“ Ryo rannte zwischen Schiggy, Lavi und Luno. „Was wollt ihr von dem Schiggy?!“ - „Was geht dich das an?“ - „Sehr viel!“ - „Schiggy?“ Das Wasser-Pokémon sah den Trainer verwirrt an, nickte aber und bedankte sich höflich bei ihm, um dann im Wasser zu verschwinden.
„Jetzt ist es uns entwischt!“, knurrte Lavi genervt, während Luno die ganze Zeit vor sich hinträumte. „Luno!!!“, schrie die Blauhaarige ihren Kumpanen an, der aufschreckte und sofort sein Pokémon Grillmak zum Kampf rief. Lavi wählte Sodamak und griff auch sofort an. Ryo befahl Pikachu, das Wasser-Pokémon anzugreifen, während Evoli das Feuer-Pokémon übernahm. Evoli hatte Schwierigkeiten mit seinem Gegner und war vom Training noch so geschafft, dass es K.O. zu Boden ging. Es sah nicht gut aus für Ryo, dessen Pikachu nun in der Unterzahl war. Schiggy hatte das alles aus der Ferne beobachtet. Es entschloss sich, etwas zu unternehmen, und kam ein weiteres Mal aus dem Wasser, um seinem Beschützer zu helfen. Zusammen hatten die beiden Pokémon wieder eine Chance. Pikachu besiegte Sodamak mit Leichtigkeit und Schiggy machte mit dem gegnerischen Grillmak kurzen Prozess. „Verdammt!“ Lavi und Luno waren besiegt und zogen ihre Pokémon zurück. „Das wirst du uns noch büßen!“, knurrten die beiden und verschwanden mithilfe einer Rauchbombe.
Ryo sah dankend zu Schiggy, das ihm seine Hand - oder was auch immer das war - reichte. Der Junge schüttelte sie. „Danke dir für die Hilfe.“ - „Schiggyyyy!“ - „Eine Hand wäscht die andere, was?“ - „Schiggy, Schiggy!“ Das Wasser-Pokémon nickte und deutete auf seinen Pokéball. „Du willst, dass ich dich fange?“ Wieder nickte Schiggy. „Na gut!“ Ryo hielt seinen Pokéball hin und Schiggy drückte auf die Mitte, damit der Pokéball sich öffnete und das Pokémon einfing. „Super, Wir haben ein neues Teammitglied!“ Pikachu freute sich und auch das Evoli, das zu seinem Trainer gelaufen kam. Es war sehr wacklig auf den Beinen, weswegen Ryo auch sofort zum Pokémon Center lief.
Dort wartete Maara schon auf ihn, die Hände in die Hüften gestemmt und sah ihn böse an. „Wo bist du gewesen? Ich habe mir Sorgen gemacht!“ Ryo kam ganz außer Atem bei ihr an. „Es tut mir leid... du weißt doch, dass ich heute einen Arenakampf habe und da wollte ich noch mit Pikachu und Evoli trainieren. Doch dann kam mir ein Schiggy dazwischen." - „Ein Schiggy?“, fragte Maara ungläubig. „Jawohl!“ Er zeigte ihr den Pokéball, woraufhin sie ihn freudig umarmte. „Herzlichen Glückwunsch, damit besiegst du den Arenaleiter bestimmt.“ - „Danke, Maara." Auch er nahm sie liebevoll in den Arm. Die beiden verharrten eine ganze Weile lang so, bis Schwester Joy aus dem Schwesternzimmer kam. „Oh?!“ Sie lächelte. „Schwester Joy!“ Ryo ließ Maara los, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn und rannte zu Joy. Diese starrte nun mit einem roten Gesicht in die Luft und war leicht überfordert mit der Situation, doch Ryo hatte das schon wieder vergessen, denn er hielt der Schwester seine Pokébälle hin. „Könntest du sie für mich pflegen? Evoli hat einen ganz schönen Schlag abbekommen.“ - „Aber natürlich.“ Lächelnd nahm Joy die Pokébälle mit den Pokémon darin entgegen und ging damit wieder ins Schwesternzimmer.
Maara kam inzwischen wieder zu ihm. „Bist du vorbereitet?“ - „Aber klar doch.“ Er grinste sie frohen Mutes an. Nach einiger Zeit kamen auch Luna und Damiàn dazu. „Guten Morgeeeeen!“, sagte Luna und freute sich, die beiden zu sehen. Damiàn sagte nichts und hielt auch ein wenig Abstand. „Damiàn?“, fragte Luna besorgt und zog ihn ran. „Hab dich nicht so!“ Ryo erzählte den beiden ebenfalls, was passiert war, während sie frühstückten. Nachdem sie fertig waren, kam ihnen auch schon Schwester Joy mit Ryos Pokémon entgegen. „Bitteschön!“ - „Vielen Dank, Schwester Joy“ – „Dafür musst du mir nicht danken, das ist schließlich mein Job.“ Sie nickte dem jungen Trainer zu. „Viel Glück, du willst doch sicher gegen Ishiwa antreten, habe ich recht?“ - „Ja das will ich, vielen Dank.“ Ryo sah mit ernstem Gesicht auf seine Pokébälle. „Wir schaffen das!“ - „Das werdet ihr.“, erwiderte Maara. „Ich glaube an dich, Ryo!“, nickte Luna im zu. Damiàn sagte wieder nichts, er war immer noch schockiert, dass seine Liebe nichts von ihm wollte. Stattdessen interessierte sie sich für Ryo, den er nicht sonderlich leiden konnte. Die beiden waren fast schon so etwas wie Rivalen geworden.
Nun kamen die vier Freunde an der Felsorden-Arena an, wo Ishiwa Arenaleiter war. Ryo legte seine Hand auf die Pokebälle. „Mach dir keine Sorgen.“ Luna legte ihre Hand auf seine Schulter, „dafür kenne ich dich zu lange. Du wirst das hinbekommen!“ - „Danke Luna.“ Ryo legte seine Hand auf ihre und trat in die Arena ein. „Ah, ein neuer Herausforderer!“, hörte man eine tiefe Stimme sagen. „Ja der bin ich!“ - „Na ich hoffe, dass du dir nicht zu viel vorgenommen hast. Ich bin Ishiwa und meine Stärke sind Gestein-Pokémon. Wenn du kein Wasser-Pokémon hast, sieht es schlecht für dich aus.“ - „Oh doch, das habe ich!“ Damit hielt er Schiggys Pokéball in die Luft. „Und ich fordere dich heraus, Ishiwa!“ Damit schickte Ryo sein Schiggy in die Arena. Ishiwa lachte nur kurz und sah Ryo direkt in die Augen. „Diese herausfordernden Augen... ich liebe es, die Hoffnungen meiner Gegner zu zerstören!“ Mit einem tiefen, diabolischen Lachen rief er sein Pokemon Rihorn zum Kampf.
„Schiggy, setz Aquaknarre ein!“ Das tat Schiggy auch sofort, was Rihorn alt aussehen ließ. „Rihorn, gib nicht auf! Furienschlag, los!“ Das Rihorn rannte mit lautem Getrampel auf Schiggy zu. „Schiggy, weich aus!“ Schiggy sah, wie sich ihm das Riesenteil mit rasanter Geschwindigkeit näherte. Sogleich rollte es sich in seinen Panzer ein, um sich in Sicherheit zu bringen. „Sehr gut und jetzt Blubber!“ Mit Blubber hatte Schiggy so gut wie gewonnen, denn die Blasen hüllten Rihorn ein und verhinderten jede weitere Bewegung. Schlussendlich zwang der überwältigende Angriff das Pokémon zu Boden. K.O. „Juhu!!!“, riefen Maara und Luna gleichzeitig, er hatte es geschafft! Doch Ishiwa lachte nur, holte sein Rihorn zurück und schickte ein Onix in die Arena. „Gegen Onix wirst du nicht bestehen!“ - „Was?“ Maara sah zu Luna, die sie genauso verdutzt ansah. „Stimmt! Ich hab im Pokémon-Kurier gelesen, dass er zwei Pokémon hat.“, fiel es ihr wieder ein. Maara sah angespannt zu Ryo. Dieser biss sich nervös auf die Unterlippe. „Wir schaffen das Schiggy!“ Schiggy war bereit. „Onix! Grab dich ein!“ - „Was?!“ Ryo sah, wie Onix sich eingrub. „Und dann setz Felsgrab ein!!“ Schiggy wurde von großen Felsen eingesperrt und dann schoss Onix mit lautem Gebrüll aus der Erde heraus und schleuderte Schiggy in die Luft „Schiggy!!!“, rief Ryo. Das Wasser-Pokémon fing den Sturz mit Panzerschutz ab. „Gut gemacht!“. Auch die Mädchen feierten auf der Tribüne, nur Damiàn tat so, als interessierte das Schauspiel ihn so gar nicht. Natürlich fiel es Luna auf, die ihn auch traurig ansah, doch sie widmete ihre Aufmerksamkeit gleich wieder dem Kampf und Ryo. „Setz Blubber ein weiteres Mal ein, los!“ Schiggy tat, was sein Trainer ihm befahl. Und genau wie Rihorn zuvor ging Onix zu Boden und konnte sich nicht mehr von dieser Attacke erholen.
Das Lachen von Ishiwa war verklungen und ungläubig überreichte er Ryo den Gestein-Orden. „Ihr müsst jetzt nach Azuria City, durch den Mondberg hindurch. Das ist der schnellste Weg dorthin. Herzlichen Glückwunsch, Ryo, aber die Trainerin, die in Azuria City auf dich wartet, ist weitaus stärker als ich. Ihr Name ist Umi. Viel Glück!“ - „Vielen Dank.“ Ryo zeigte voller Stolz den anderen seinen Orden. Maara umarmte ihn wieder sofort, während Damiàn schon aus der Arena ging, um zum Mondberg aufzubrechen. Luna folgte ihm und nahm sich vor, mit ihm zu reden.
Wird unsere Gruppe wieder zusammenfinden? Oder wird die Rivalität zwischen Damian und Ryo noch eskalieren?
Was wird sie auf dem Weg nach Azuria City erwarten?
Das alles erfahrt ihr in der nächsten Episode!